Die Hauptuntersuchung (HU) ist für jeden Fahrzeughalter Pflicht und sorgt für Sicherheit im Straßenverkehr. In diesem umfassenden Guide erfahren Sie alles über Termine, Ablauf, Kosten und wie Sie Ihr Fahrzeug optimal auf die Prüfung vorbereiten.
Was ist die Hauptuntersuchung?
Die Hauptuntersuchung ist eine gesetzlich vorgeschriebene Überprüfung der Verkehrssicherheit, Vorschriftsmäßigkeit und Umweltverträglichkeit von Kraftfahrzeugen. Sie wird umgangssprachlich oft als "TÜV" bezeichnet, auch wenn verschiedene Prüforganisationen die HU durchführen können.
Wann muss die HU durchgeführt werden?
Neuwagen
- PKW: Erste HU nach 3 Jahren, danach alle 2 Jahre
- Motorräder: Erste HU nach 3 Jahren, danach alle 2 Jahre
- LKW bis 3,5t: Erste HU nach 3 Jahren, danach alle 2 Jahre
Ältere Fahrzeuge
- PKW: Alle 2 Jahre
- LKW über 3,5t: Jährlich
- Taxi/Mietwagen: Jährlich
Wo kann die HU durchgeführt werden?
In Deutschland gibt es mehrere zugelassene Prüforganisationen:
- TÜV (Technischer Überwachungsverein): TÜV SÜD, TÜV NORD, TÜV Rheinland
- DEKRA: Deutsches Kraftfahrzeug-Überwachungsverein
- GTÜ: Gesellschaft für Technische Überwachung
- KÜS: Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger
Was wird bei der HU geprüft?
Sicherheitsrelevante Komponenten
- Bremsen: Bremsleistung, Bremsbeläge, Bremsscheiben
- Lenkung: Lenkspiel, Spurstangenkopf, Manschetten
- Fahrwerk: Stoßdämpfer, Federn, Achsgelenke
- Reifen: Profiltiefe, Beschädigungen, Altersrisse
- Beleuchtung: Alle Scheinwerfer, Rücklichter, Blinker
Karosserie und Rahmen
- Rostschäden an tragenden Teilen
- Scharfe Kanten und Beschädigungen
- Sichtfelder und Scheiben
Umwelt und Abgase
- Abgasuntersuchung (AU)
- Katalysator-Funktion
- OBD-System (On-Board-Diagnose)
Häufige Mängel und wie Sie sie vermeiden
Die TOP 10 Mängel bei der HU
- Beleuchtung: Defekte Glühbirnen, beschädigte Scheinwerfer
- Bremsen: Abgenutzte Bremsbeläge, ungleichmäßige Bremswirkung
- Reifen: Zu geringe Profiltiefe (unter 1,6 mm)
- Fahrwerk: Defekte Stoßdämpfer, ausgeschlagene Buchsen
- Lenkung: Zu großes Lenkspiel
- Abgase: Zu hohe Schadstoffwerte
- Karosserie: Durchrostung an tragenden Teilen
- Windschutzscheibe: Risse im Sichtfeld
- Spiegel: Beschädigte oder fehlende Außenspiegel
- Kennzeichen: Unleserliche oder beschädigte Nummernschilder
So bereiten Sie sich optimal vor
Eine Woche vor der HU
- Alle Beleuchtung überprüfen und defekte Birnen austauschen
- Reifenzustand kontrollieren (Profiltiefe, Beschädigungen)
- Motoröl und andere Flüssigkeiten prüfen
- Windschutzscheibe auf Risse untersuchen
- Kennzeichen reinigen und auf Schäden prüfen
Am Tag der HU
- Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief mitbringen
- Bei Änderungen: entsprechende Gutachten/Abnahmen
- Fahrzeug außen und innen reinigen
- Warmlaufen lassen vor der Abgasmessung
Was passiert bei Mängeln?
Geringe Mängel
Das Fahrzeug erhält die HU-Plakette, die Mängel sollten aber zeitnah behoben werden.
Erhebliche Mängel
Nachuntersuchung innerhalb eines Monats erforderlich. Das Fahrzeug darf nur zur Reparatur und zur Nachprüfung gefahren werden.
Gefährliche Mängel
Sofortiges Fahrtverbot. Das Fahrzeug darf nur zur nächsten Werkstatt geschleppt werden.
Kosten der Hauptuntersuchung
Standardpreise 2025
- PKW (HU + AU): ca. 120-140 Euro
- Motorrad: ca. 70-90 Euro
- LKW: ca. 180-250 Euro
- Nachuntersuchung: ca. 25-30 Euro
Preise können je nach Prüforganisation und Region variieren.
Verspätete HU: Welche Strafen drohen?
Überziehung der HU-Frist
- 2-4 Monate: 15 Euro Verwarnungsgeld
- 4-8 Monate: 25 Euro Bußgeld
- Über 8 Monate: 60 Euro Bußgeld + 1 Punkt
Erweiterte HU bei Überziehung
Bei einer Überziehung von mehr als 2 Monaten wird eine vertiefte Prüfung durchgeführt, die etwa 20% mehr kostet.
Tipps für eine erfolgreiche HU
Regelmäßige Wartung
- Wartungsintervalle einhalten
- Verschleißteile rechtzeitig erneuern
- Kleine Probleme sofort beheben
Vertrauensvolle Werkstatt
- Eine gute Werkstatt kennt typische HU-Probleme
- Vorbereitung durch Fachbetrieb kann sich lohnen
- Manche Werkstätten bieten HU-Checks an
Fazit
Die Hauptuntersuchung ist mehr als nur eine lästige Pflicht – sie trägt wesentlich zur Verkehrssicherheit bei. Mit der richtigen Vorbereitung und regelmäßiger Wartung bestehen die meisten Fahrzeuge die HU problemlos. Bei Unsicherheiten oder größeren Mängeln empfiehlt sich eine professionelle Beratung.
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